Besuchen Sie die Welt …

2019. Eigentlich heißt es in dem Song von Geier Sturzflug aus dem Jahr 1983 „… Europa, solange es noch steht“. Solange es noch geht soll hier die Bedeutung von „noch zugelassen wird“ implizieren. Immense Ströme von Tourismus werden an manchen Orten zum Problem ernannt bzw. als Problem erkannt und veranlassen zu diversen Maßnahmen. Noch vor ein paar Jahren freuten sich Kommunen über jeden Gast, der Geld in die Region brachte. Heute gibt es an immer mehr Reisezielen – bekannte Sehenswürdigkeiten aller Art – Besucher-Kontingente.

Italien, Venedig
Am Damm zum Bahnhof und dem Anlegeplatz für die Kreuzfahrtschiffe tut sich was ...

Dieser Trend macht nun auch nicht mehr vor Städten halt. Hallstatt plant gerade eine Begrenzung des Tourismus durch Kontingentierung. Venedig hat sich eben die Erlaubnis geholt, Eintritt für Tagestourismus zu verlangen. Letzteres ist sicher auch dem prosperierendem Kreuzfahrt-Tourismus gezollt. Die gewaltigen schwimmenden Hochhäuser spucken innerhalb kurzer Zeit tausende Menschen aus, die die Stadt verstopfen, aber wenig Wertschöpfung bringen, da sie am Schiff weitestgehend versorgt sind. Das ist wirklicher Massentourismus. In Wien denkt man – auch ohne Kreuzfahrtschiffe – angeblich darüber nach, wie man mit Attraktionen in den Randbezirken zukünftig die Touristen-Massen vom 1. Bezirk wegbringen könnte. Man will im Zentrum am liebsten „elitären“ Tourismus etablieren, wie auch immer der definiert werden soll. Die „Massen-Touristen“ mit einer traditionellen Manufaktur im 23. Bezirk am Besuch des Stephansplatzes hindern? Wie soll das gehen? Der Stephansdom steht nun mal an seinem Platz …

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