Horton Plains – Nationalpark im Hochland
Auf dem Weg nach Süden zu den Horton Plains wollen wir noch einen Abstecher zum Adam’s Peak machen. Bis Kandy haben wir Glück mit dem Wetter, auch wenn es manchmal „unheilschwanger“ aussieht. Jetzt dringen wir jedoch quasi in den Regenwald vor und es wird wirklich unbeständig. Kurz gesagt, die als Nächstes geplante, ohne Frage herausfordernde nächtliche Wanderung auf den heiligen Berg, den Adam’s Peak – Sri Pada genannt –, um bei Sonnenaufgang oben zu sein, sagen wir wegen Regens ab. Sampath, unser Guide, ist von vornherein skeptisch und die Fahrt zum Adam’s Peak für den weiteren Tourverlauf ein Umweg, nun noch dazu umsonst. Wir haben es versucht. Die Morgendämmerung am Gipfel zu genießen, wäre neben dem Abenteuer an sich der wesentliche Zweck des Aufstiegs gewesen, denn außer dem „Fußabdruck Buddhas“ befindet sich nur ein kleiner Tempel am Gipfel. Und wie wir auch am Morgen beim Hotel unmittelbar am Fuß des Bergs feststellen, wäre die Sicht wohl gleich null gewesen. Im Sommer ist auch am Sri Pada nicht Saison. Wer die äußerst regen Pilgerströme erleben möchte, sollte nach dem Dezember-Vollmond dort sein. Dann gibt es auch Versorgung und Beleuchtung entlang des nicht ganz ungefährlichen, teilweise mit steilen Stufen versehenen Wegs und der Tempel ist sicher geöffnet. Jedoch müsste man für die 1000 Höhenmeter Aufstieg aufgrund der Menschenmengen noch mehr Zeit einplanen.
Wir müssen aus dem Bergmassiv den gleichen Weg wieder hinaus, den wir gekommen sind, wenden uns anschließend aber nach Nordwesten in eine wunderschön grüne Landschaft. Gefühlt jeder Berghang und Hügel in der Region ist mit Tee bepflanzt. Also besichtigen wir auf dem Weg nach Nuvara Eliya eine Teefabrik. Anschließend beziehen wir unser Quartier in Nuvara Eliya. Am nächsten Tag stehen die Horton Plains auf dem Programm.
Die Horton Plains sind ein über 2000 Meter hoch gelegener Nationalpark. Die Anfahrt über eine schmale Bergstraße, die auch von großen Bussen(!) befahren wird, ist eine Herausforderung. Wir kreuzen in Pattipola die Bahntrasse, auf der wir am Nachmittag mit dem Zug nach Ella unterwegs sein werden. Nieselregen und Nebel erwarten uns im Nationalpark. Da es aber nicht kalt ist, absolvieren wir mit Regenjacken ausgerüstet „tapfer“ die dreistündige Wanderung durch eine wetterbedingt mystisch wirkende Landschaft samt Wasserfall, dem Baker’s Fall. Es regnet nicht durchgängig und die Lichtatmosphäre durch den Nebel hat durchaus ihren Reiz. Der angeblich atemberaubende Ausblick am World’s End ist uns dadurch allerdings nicht gegönnt; wir sehen am Aussichtspunkt nur ein hellgraues Nichts. Dennoch behalten wir die Wanderung in guter Erinnerung.
Fortsetzung folgt ...