USA, Death Valley

Der Tod lauert im Tal

Death Valley. Bevor wir in das Tal des Todes unter den Meeresspiegel abtauchen, passieren wir die Hügelkette mit dem Namen Zabriskie Point, nach dem ein Film des italienischen Regisseurs Michelangelo Antonioni von 1970 benannt ist. Es ist ein pittoreskes Farbenspiel zerklüfteter Sandhügel aus Sedimenten eines „ehemaligen“ (vor über 5 Mio. Jahren) Sees und neben eigener Attraktivität zugleich Aussichtspunkt auf das Death Valey und die Sierra Nevada westlich davon. Es ist also schon länger trocken in der Gegend und bereits hier nahezu keine Vegetation mehr. Wir verlassen kurz das Auto, um zu einem Aussichtspunkt zu gelangen und gewinnen bereits einen Eindruck von den lebensfeindlichen Bedingungen.

USA, Death Valley
Knapp oberhalb des Sea Level Schilds auf einer Anhöhe wirbt das Furnace Creek Inn mit Gemütlichkeit ...

Dann geht es ein Stück hinunter. Wir passieren ein Schild mit der Aufschrift „Elevation Sea Level“, „tauchen“ also nun ab. Badwater, den mit -86 Metern tiefsten Punkt etwas weiter südlich steuern wir nicht an, da wir Richtung Norden müssen. Kurze Zeit später sind wir „unten“, also am tiefsten Punkt unserer Route. Wir kommen an einer alten Borax-Mine, die bis 1907 in Betrieb war und heute ein Mini-Freilichtmuseum ist, vorbei, lassen sie aber links liegen.

Auch wenn es sonst nicht viel zu sehen gibt, beschließen wir etwas später, kurz zu halten und ein kleines Stück in die Ebene zu gehen. Als wir die Türen des klimatisierten Autos öffnen, glauben wir im ersten Moment, einen Ofen zu betreten. Nach ein paar Schritten stellen wir fest: wir scheinen kaum zu schwitzen, die Hitze scheint nicht „drückend“, also kein Problem? Es ist schon Mittag und die Temperatur bei strahlendem Sonnenschein hier sicher bereits deutlich über 40 Grad Celsius (im Schatten) geklettert. Munter spazieren wir los, blicken uns um, fotografieren und begeben uns gemächlich zum Auto zurück.

Wir waren sicher kaum 30 Minuten unterwegs. Als wir wieder ins Fahrzeug steigen, beginnen wir sofort unglaublich zu schwitzen, oder besser gesagt, wir merken erst jetzt, dass wir schwitzen! Die T-Shirts werden feucht und uns wird – zum Glück nicht schmerzhaft – bewusst, was das bedeutet. In der extremen und trockenen Hitze dieses unwirtlichen Landstrichs verdunstet die Flüssigkeit fast schneller als sie die Poren der Haut verlässt. Ohne es zu bemerken, würde man wohl in sehr kurzer Zeit dehydriert sein. Eine Situation, die wir so nicht einmal während unserer mehrstündigen Wanderung in den Grand Canyon hinunter und wieder hinauf erlebt haben (siehe Story Top-down and Bottom-up). Heiß war es auch dort allemal. Klar, die Umgebungsbedingungen sind nicht ganz so dramatisch …

Dank für den Hinweis, dass wir es hier mit Sanddünen zu tun haben ... unteres Bild: Wir haben das Death Valley westwärts durchquert und wenden uns nach Norden. Auch hier noch eine nahezu endlose trockene Ebene, die sanft ansteigt, bis man sie schließlich hinter sich lässt.

USA, Death Valley
In Lone Pine nordwestlich des Death Valley gibt es etwas zu essen für uns.

Wir haben das Death Valley Richtung Westen durchquert und fahren nun noch einige Kilometer in einer gleichermaßen unwirtlichen Ebene nach Norden, bis sich die Landschaft schließlich so langsam verändert wie die Straße ansteigt. Wir passieren eine Mini-Wüste mit ein paar Dünen. Das Tal wird enger und wir erreichen Lone Pine, einen kleinen Ort am Fuß der Sierra Nevada. Das Imbiss-Lokal, das wir entdecken, kommt uns jetzt gelegen und bietet unter anderem, was in den USA meist nicht leicht zu finden ist: fast europäisches Weißbrot, das nicht wie weiche, gesüßte Pappe schmeckt. Da wir zum Yosemite Nationalpark noch sehr weit in die Sierra Nevada vordringen müssten und dort ohnehin nahezu keine Quartiere zur Verfügung stehen, übernachten wir in Lee Vining am Mono Lake. So haben wir Gelegenheit, uns die bizarren, natürlichen Kalktuff-Skulpturen am See anzusehen. Fotos davon folgen später beim USA-Reisebericht.

USA, Death Valley
Gesehen in Lone Pine: auch so kann man Reisen; den Offroader als Anhänger mitgenommen.
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Da wird etwas Steuertechnik erforderlich sein, da die Vorderachse des Jeeps irgendwie mit der Deichsel mitgehen sollte ...(?)

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