Wild geworden
Chiang Mai. Nach einigen Stunden Fahrt erreichen wir die bedeutendste und größte Stadt dieser Region im Norden Thailands. Ein Zimmer, „bed only“, für wenige Dollar ist schnell gefunden. Nicht gerade überwältigend, aber wir sind ja nicht gekommen, um uns im Zimmer aufzuhalten. Die Gegend lässt sich auf unterschiedliche Art erkunden. Für einen Tag leihen wir Mopeds, die überraschend leistungsstark sind, ebenfalls für nur ganz wenige Dollars. Wir müssen nur achtsam sein, da wir Linksverkehr nicht gewohnt sind. Eine weitere Möglichkeit: Tagesausflug buchen. Machen wir! Dschungelwanderung, ein Ritt auf Elefanten. Auf dem den Tieren auf den Rücken geschnallten zweisitzigen Gerüst muss man sich, unerwartet, sehr gut festhalten. Ist das Gelände uneben, lassen die steifen Schritte der Elefanten das Gestell erheblich hin und her schwanken. Nicht jedes Foto gelingt ob dieser ruckartigen Bewegungen und das Festhalten mit einer Hand ist mitunter gar nicht so leicht. Ein H-Gurt wäre praktisch, aber zugegeben – vielleicht doch übertrieben.
Dieser Ausflug führt uns in den Norden des Landes, nach Chiang Mai.
Nach einer Pause am idyllischen Wasserfall mit Bademöglichkeit im glasklaren Wasser starten wir zu einer Rafting-Tour. Zwei Boote werden neben Steuermann mit jeweils ca. 6 Personen besetzt. Unseres mit ausländischen Touristen, das zweite mit thailändischen Jugendlichen. Der kleine Fluss bietet einige unerwartet lebhafte Passagen. Plötzlich, gerade an einer felsigen Engstelle, ist ein Passagier verschwunden. Schock! ... Doch der am Heck sitzende Steuermann hat es sofort bemerkt und zieht ihn wieder ins Boot. Es ist zum Glück alles so schnell und gut gegangen, dass man es am Bug kaum mitbekommen hat. Es war jedenfalls nicht ungefährlich, da die Verletzungsgefahr zwischen den Felsen groß ist. Wir sind mit einem Schrecken davongekommen. Wir waren angewiesen worden, auf den Wulsten des Schlauchboots sitzend die nackten Füße in den Spalt unter dem gegenüberliegenden Wulst zu stecken. So kann man gut das Gleichgewicht bewahren. Rutsch man aber bei abrupten Bewegungen heraus, verliert man sehr schnell den Halt.
Die Boote gleiten schließlich in seichtem Wasser aus und wir schicken uns an, unseres zu verlassen. Da beginnt die Mannschaft des zweiten Boots eine kurze, heftige Wasserschlacht. Die schnell gezückte Kamera im wasserdichten Gehäuse kann auch hier zum Einsatz kommen. Wir nehmen anschließend auf einem Floß Platz und werden gemächlich bei schwacher Strömung noch ein Stück flussabwärts transportiert, bevor uns der Pickup wieder einsammelt und nach Chiang Mai zurückbringt. Auf unserer Thailand-Reise werden wir noch einmal eine „Wasserbegegnung“ haben, aber auf ganz andere Art. Nämlich auf der Insel Koh Chang das traditionelle Wasserspritzen anlässlich des Thailändischen Neujahrsfests Songkran. Mehr dazu in der Story „Mit allen Wassern gewaschen“.
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